Wie viel CO2 ver­ur­sa­chen eigent­lich Video-Strea­ming­dien­ste?

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Ach, wie wir vor allem in diesen Zeiten die Möglichkeit des Streamings zu schätzen wissen. Jedoch ist das Video-Streaming gemäss einer Studie des französischen Thinktanks „Shift Project“ eine echte CO2-Schleuder. Das dürfte mittlerweile vielen bekannt sein. Vermeintliche Badboys wie youtube, Netflix und co. emittieren anscheinend etwa gleich viel, was das gesamte Land Spanien in einem Jahr ausstösst. Bedeutet, dass allein im Jahr 2018 Video-Streaming mehr als 300 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verursacht hat. Streaming verursacht somit ein ganzes Prozent der globalen CO2-Emissionen beziehungsweise 20% aller Treibhausgase, die von Digitaltechnik emitiert werden.

Diese Zahl wird jedoch auch scharf kritisiert, da sie mit groben Schätzwerten erarbeitet werden musste. Denn der genaue Stromverbrauch beim Streamen hängt unter anderem davon ab, welchen Strom die Rechenzentren verwenden und mit welchem Endgerät man streamt. Diese Faktoren lassen sich nur schwer bestimmen.
Jedoch dürfen grosse Streaming-Anbieter durchaus in die Pflicht genommen werden. Denn Funktionen wie Autoplay und integrierte Videos würden „darauf abzielen, den Konsum [von Videos] zu maximieren“, so Forscher vom Shift Project. Darüber hinaus müsste man Wege finden, um Server energieeffizienter zu betreiben. In Darmstadt wird z.B. versucht, die Rechenzentren mit Wasser anstelle von Luft zu kühlen und die daraus entstandene Abwärme weiterzuverwerten.

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Streaming an sich ist nicht schlecht, die Datenübertragung wird sogar immer effizienter. Auch Prozessoren erbringen zum Beispiel immer mehr Leistung bei geringerem Energieaufwand. Nur steigen unsere Ansprüche. Vor wenigen Jahren waren noch HDTV-Videos mit einer Auflösung von 720p Standard – heute verlangen viele Zuschauer 4K-Qualität (2160p). Deshalb ein einfacher Tipp: Qualität minim zurückschrauben und der Umwelt helfen. Easy vom Sofa aus:) Und da wir gerade im Flow sind noch ein kleiner Tipp: Youtube-Musik vermeiden – Der Videodienst spielt nicht nur Ton, sondern immer auch ein Video ab. Ergo, unnötiger Datentransfer.

Kennst du noch weitere Tipps, welche zu weniger Emissionen beim Streaming beitragen würden? Let us know:) Nichtsdestotrotz – enerjoy wünscht viel Spass bei Netflix & chill

Quelle: https://theshiftproject.org/en/article/unsustainable-use-online-video/, https://utopia.de/ratgeber/streaming-dienste-klima-netflix-co2/