Der Sommer ist da und damit auch die Grillsaison. Für viele Schweizer:innen gibt es kaum etwas Schöneres, als an einem warmen Abend mit Freunden und Familie im Garten oder am See zu grillen. Doch wie bei vielen Freizeitaktivitäten gibt es auch beim Grillen Aspekte, die den CO2-Fussabdruck beeinflussen. In diesem Blogbeitrag zeigen wir dir, wie du nachhaltig Grillen kannst, ohne auf den Genuss zu verzichten.
Die Wahl des Grills: Kohle, Gas oder Elektro?
Der erste Schritt zu einem umweltfreundlichen BBQ beginnt bei der Wahl des Grills. Die verschiedenen Grilltypen haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Umwelt:
- Kohlegrill: Traditionell und beliebt, aber leider die umweltschädlichste Option. Die Produktion der Holzkohle trägt massgeblich zur Abholzung der Wälder in Afrika und Asien bei, was CO2 emittiert und einen grossen Impact auf die Biodiversität hat. Beim Verbrennen von Holzkohle setzt zusätzlich hohe Mengen an CO2 sowie Feinstaub und andere Schadstoffe frei. Eine zweistündige Grill-Session mit Holzkohle emittiert etwa so viel CO2 wie eine 42 Kilometer lange Autofahrt.
- Gasgrill: Sie sind eine umweltfreundlichere Alternative, da sie weniger CO2 und sonstige schädliche Partikel freisetzen. Ausserdem wird im Gasgrill Propan oder Erdgas verbrannt, was geringere Emissionen mit sich zieht als die Verbrennung von Kohle. Vor allem Propan ist besonders portabel und sauber in der Verbrennung. Dazu kommt, dass Gasgrills effizienter sind, da sie einen höheren Prozentsatz des Brennstoffs in nutzbare Wärme umwandeln. Dadurch heizen sie schneller auf und sind auch leichter zu kontrollieren.
- Elektrogrill: Sie sind am besten für die Umwelt, besonders wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Sie produzieren weder Rauch noch Feinstaub und sind ideal für Balkone und kleine Terrassen. Sie haben keine direkten Emissionen und sind sehr energieeffizient.
Zusätzlich zu den entstehenden Emissionen durch Produktion und Benutzung spielt auch die Lebensdauer eines Grills eine entscheidende Rolle. Diese kann je nach Material und Pflege stark variieren. Edelstahlgrills sind in der Regel langlebig und weniger anfällig für Rost, während billige Holzkohlegrills schneller ersetzt werden müssen, was zusätzlichen Müll erzeugt. Gasgrills und Elektrogrills haben tendenziell eine längere Lebensdauer und sind oft aus robusteren Materialien gefertigt.
Neben der Art vom Grill, des Materials und seiner Lebensdauer stellt sich noch eine weitere, wichtige Frage: Muss es immer ein eigener Grill sein? Teilst du deinen Grill mit einem oder mehreren Nachbarn, können Ressourcen geschont und der Fussabdruck aller Mitbenutzenden deutlich reduziert werden.
Nachhaltige Brennstoffe: Mehr als nur Holzkohle
Solltest du dennoch nicht auf einen Kohlegrill verzichten wollen, schaue darauf, dass du Holzkohle aus zertifizierter Produktion verwendest. Achte dabei auf das FSC-Siegel, das dir Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft garantiert. Noch besser ist es, wenn du eine der nachhaltigen Alternativen zur herkömmlichen Holzkohle verwendest, wie beispielsweise Briketts aus Kokosnussschalen. Dafür werden keine Bäume gefällt und sie erzeugen ebenfalls weniger Rauch als die Holzkohle. Eine weitere Alternative sind Holzpellets, die sauber verbrennen und oft aus Abfallholz hergestellt werden. Diese sind beispielsweise im Jumbo oder verschiedenen Onlineshops erhältlich.
Die Lebensmittel: Regional und saisonal grillieren
Ein grosser Teil des CO2-Fussabdrucks eines BBQs kommt von den Lebensmitteln. Bevorzuge beim Einkaufen also lokale und saisonale Produkte. Dadurch wird der Transportweg reduziert und die lokale Landwirtschaft unterstützt. Kommt Fleisch auf den Grill, dann schaue, dass es sich um Bio-Fleisch aus artgerechter Haltung und nachhaltiger Produktion handelt. Ist zwar tendenziell schlechter für die Umwelt, doch aus ethischen Aspekten absolut sinnvoll. Besser für die Umwelt ist jedoch eine der vielen vegetarischen oder veganen Alternativen: Denn 1 Kilogramm Rindfleisch verursacht 15.4 Kilogramm CO2 und um die gleiche Anzahl CO2 freizusetzen sind 10 Kilogramm einer veganen Fleischalternative vonnöten.
Abfall vermeiden und umweltfreundliche Reinigung
Ein nachhaltiges BBQ sollte auch auf Abfallvermeidung achten. Vermeide deshalb Einweggeschirr und -besteck aus Plastik und verwende Mehrweggeschirr und Besteck. Zusätzlich musst du auch nicht für jede neue Session wieder in den Laden, um neues Besteck zu kaufen. Auch beim Anzünden des Grills kann viel Abfall entstehen. Achte darauf, keine chemischen Grillanzünder zu verwenden. Es gibt auch da genügend nachhaltigere Alternativen wie Holzspäne oder Wachs, die das Feuer genau so gut entfachen.
Ist das Essen serviert und das Feuer wieder aus, geht es um die Reinigung des Grills und auch dort kann mit dem nötigen Know-how die Umwelt geschont werden. Ein Gemisch aus Essig und Natron reinigt den Grillrost genauso effektiv wie der Einsatz von aggressiven Chemikalien. Wird auf die Chemikalien verzichtet, kann die Asche sehr gut als Dünger im Garten verwendet werden.
Fazit
Nachhaltig Grillen ist keine grosse Herausforderung und jeder kleine Schritt zählt. Durch die Wahl eines umweltfreundlichen Grills, nachhaltige Brennstoffe, regionale und saisonale Lebensmittel sowie die Vermeidung von Abfall kannst du deinen CO2-Fussabdruck erheblich reduzieren. So kannst du den Sommer in vollen Zügen geniessen und gleichzeitig einen positiven Beitrag für die Umwelt leisten.
Viel Spass beim nächsten BBQ!
Quellen
https://ideas.ted.com/environmental-impact-of-charcoal-barbecue/
https://www.mavyn.com/blog/charcoal-vs-gas-grilling-environmental-impact
https://blog.istc.illinois.edu/2016/05/25/charcoal-vs-gas-a-sustainability-question/
https://dreamoutdoorliving.com/grills-environmental-impact-60-difference-between-types/