Nachhaltigkeit der Olympischen Spiele in Paris 2024

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Die Olympischen Spiele 2024 in Paris setzen neue Massstäbe in puncto Nachhaltigkeit. Das internationale Sportereignis soll nicht nur sportliche Höchstleistungen präsentieren, sondern auch als Vorbild für umweltfreundliche Grossveranstaltungen dienen. So soll ein neues Modell für sportliche Grossveranstaltungen geschaffen werden, das sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt. Dadurch sollten es die nachhaltigsten Spiele aller Zeiten werden.

Die letzten Sommerolympiaden, darunter Tokio 2020, Rio 2016 und London 2012, verursachten durchschnittlich 3,5 Millionen Tonnen CO2. Für Paris 2024 hat man sich nun verpflichtet, die Treibhausgasemissionen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen erheblich zu reduzieren. Deshalb lautet das Ziel, die Werte der letzten 3 Sommerspiele um 50 % zu reduzieren und die Emissionen auf etwa 1,75 Millionen Tonnen CO2 zu senken. Dies umfasst sowohl die direkten, indirekten als auch die Zuschauer-Emissionen verursacht durch Reisen. Diese Massnahmen stehen im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen und sollen die Spiele erheblich umweltfreundlicher machen​.

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Nachhaltige Infrastruktur und Bauten

Ein zentraler Aspekt der nachhaltigen Planung ist die Nutzung bestehender und temporärer Infrastruktur. 95 % der Wettkämpfe werden in bereits bestehenden oder temporären Bauten stattfinden, was den Bedarf an Neubauten minimiert und den ökologischen Fussabdruck reduziert. Ein Beispiel hierfür ist das Stade de France, das bereits für die Fussball-Weltmeisterschaft 1998 gebaut wurde.

Ansonsten werden die Wettkämpfe in temporären Stadien mitten in der Stadt ausgetragen, die nach den Spielen wieder abgebaut werden können und der Bau neuer, langfristig unnötiger Strukturen reduziert. Zusätzlich werden diese Stadien aus nachhaltigen Materialien wie recyceltem Plastik und lokalem Holz errichtet und mit Solaranlagen ausgestattet. Das Olympische Dorf, das extra errichtet wurde, wird nach den Spielen in ein nachhaltiges Stadtviertel umgewandelt. Dieses soll Wohnungen, Büros und Geschäfte für etwa 12’000 Menschen bieten. Besondere Massnahmen wie dreifach verglaste Fenster, Kühlböden und viel Grünfläche tragen zur Anpassung an die klimatischen Bedingungen des Jahres 2050 bei​.

Energieeffizienz

Alle Veranstaltungsorte werden zu 100 % mit erneuerbarer Energie betrieben. Hierzu gehören unter anderem Solar- und Geothermieanlagen im Olympischen Dorf. Zusätzlich werden Dieselgeneratoren weitgehend vermieden und der Einsatz von Bio-Kraftstoffen und Batterien wird deutlich bevorzugt. Durch die Nutzung lokaler erneuerbarer Energien wird die Notwendigkeit temporärer Energiesysteme minimiert, wodurch die CO2-Bilanz weiter verbessert​ wird.

Nachhaltige Mobilität

Die Organisatoren setzen stark auf öffentliche Verkehrsmittel und haben das Metronetz erweitert, um eine effiziente und umweltfreundliche Mobilität während der Spiele zu gewährleisten. Dadurch sollten alle Veranstaltungsorte gut mit öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar sein. Allerdings sorgt die geplante Preiserhöhung für U-Bahn-Tickets während der Spiele für Unmut, da der öffentliche Nahverkehr in Paris bereits stark ausgelastet ist​.
Zusätzlich soll das Netz von 418 km Radweg und spezielle Parkplätze für Fahrräder die nachhaltigen Mobilitätsoptionen fördern.  

Ernährung und Abfallvermeidung

Ein weiteres Highlight der Nachhaltigkeitsstrategie ist die Ernährung während der Spiele. Die Organisatoren verdoppeln das Angebot an pflanzlichen Lebensmitteln, um den CO2-Fussabdruck der Mahlzeiten zu halbieren. Zusätzlich wird vor allem auf regionale und saisonale Lebensmittel gesetzt. Um Müllberge zu vermeiden, wird ausserdem auf Einwegplastik verzichtet. Ein Beispiel dafür sind die wiederverwendbaren Trinkwasserflaschen und die Bereitstellung von vielen Trinkbrunnen.

Fazit

Mit diesen umfassenden Massnahmen zielt Paris 2024 darauf ab, nicht nur ein sportliches Grossereignis zu sein, sondern auch ein Modell für zukünftige Veranstaltungen zu schaffen, die ökologische und soziale Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen. Es soll gezeigt werden, dass (sportliche) Grossveranstaltungen und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Doch ob es für Paris in der Disziplin Nachhaltigkeit für Gold reicht, wird sich erst nach den Spielen herausstellen.