So geniesst du Dein nächstes Festival mit minimalem CO2-Footprint

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Die Schweiz ist mit hunderten von Film-, Theater und Musikfestivals das festival-dichteste Land der Welt. Die zehn grössten Open Airs zusammen ziehen pro Tag eine Viertelmillion Besucherinnen und Besucher an. ? Trotz des enormen Energie- und Ressourcenverbrauchs können die Gäste feiern und gleichzeitig das Klima schonen. Hier findest du ein paar Tipps, wie du An- und Abreise, Unterkunft und Ausrüstung umweltbewusst planst und deinen CO2-Footprint möglichst klein hältst. ?

Wie reise ich möglichst CO2-arm?

Hin- und Rückweg machen beim Reisen drei Viertel der CO2-Emissionen aus. Der Zug gilt neben dem Fahrrad als nachhaltigstes Transportmittel. Die Züge der SBB erzeugen fast 30-Mal weniger CO2 als Personenwagen, die wiederum einen Viertel der Treibhausgase in der Schweiz verursachen. Wer trotzdem nicht auf das Auto verzichten möchte, kann mit Carpooling oder Carsharing die Emissionen pro Kopf reduzieren. Beim Carpooling steigst du bei jemandem ins Auto, der den gewünschten Weg sowieso fahren würde. Gehst du mit BlaBlaCar ans nächste Festival, sparst du neben den Emissionen auch die zeitraubende Suche nach einem Parkplatz. 

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Mit Carsharing leihst du dir ein Auto für kurze oder lange Zeit aus. Hier ein paar Tipps:

  • Brauchst du das Auto zum Einkaufen oder für einen Tagesausflug? Bei Mobility kannst du dir ein Auto an über 1’500 Standorten abholen und zurückbringen. Holst und bringst du das Auto an einem grösseren Standort, kannst du es auch Einweg buchen.
  • Möchtest du ein Auto über mehrere Monate hinweg fahren, wählst du bei Carvolution dein ideales Auto aus und gibst die gewünschten Tage und Kilometer ein.
  • Bei edrive gibt es ausschliesslich E-Auto zum Ausleihen, die vollständig mit Solarenergie betrieben werden. Weitere Elektroautos findest du bei lokalen Anbietern wie dem Aargauischen E-Cargovia oder dem Zürcher E-Zimmerberg.

Wo wohne ich während des Festivals?

Entscheidest du dich auf dem Festivalgelände im Zelt zu übernachten, schützt du die Umwelt am besten. ? Ein Transportmittel und eine Unterkunft zusammen findest du auf MyCamper.ch, wo du dir ein Wohnmobil, Wohnwagen oder Campingbus ausleihen kannst. Bei Veranstaltungen im Ausland sind Gasthäuser eine Alternative, wobei ein Klimahotel auf die Verringerung und Kompensation des CO2-Footprints abzielt. Andernfalls kannst du bei Reiseveranstaltern wie MySwitzerland nach «Nachhaltigkeit» oder «Green Living» filtern und dir so die gewünschte Unterkunft aussuchen.

Der Sharing-Gedanke ist nicht in allen Bereichen ideal. Teilweise werden Wohnungen ausgenutzt, um die Gentrifizierung – die Verdrängung von Ansässigen durch die Aufwertung von Quartieren – voranzutreiben. Die Wahl eines klassischen Bed’n’Breakfasts ist deshalb die bessere Option. 

Wie packe ich nachhaltig ein?

Die Grundregel lautet: Was du bringst, nimmst du wieder mit. Schweizer Festivals verzeichnen bis zu 300 Tonnen Abfall pro Veranstaltung. ? Mit Depots und Mehrweggeschirr versuchen sie, den Müll zu reduzieren. Ausschlaggebend ist aber das Verhalten der Gäste. 

? Was kannst du tun?

  • Eingepacktes Mehrweggeschirr braucht gleich viel Platz wie herkömmliche Teller, Besteck oder Flaschen aus Plastik. Warum also nicht gleich auf die umweltfreundlichere Version zurückgreifen?
  • Zelte, Pavillons und Campingstühle müssen nicht neu sein: Finde auf Sharing-Plattformen wie Sharely das Equipment von vorherigen Festivalgästen und leihe es aus. 
  • Etwas Cooleres als ein Band-T-Shirt aus dem Second-Hand-Laden gibt es sowieso nicht. ? 5 Tipps, wie du deinen Kleiderschrank generell nachhaltiger gestalten kannst, findest du in unserem Blogbeitrag.
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Kennst du gute Secondhandläden in deiner Gegend? ? Dann kommentiere jetzt auf unseren Social Media Plattformen und tausche dich mit der Community aus!

Was konsumiere ich an der Veranstaltung? 

Wie eine Analyse von Züri Fäscht zeigt, hat das Essen an Grossveranstaltungen einen grossen Einfluss auf das Klima. CO2-Emissionen für Mahlzeiten machen 40 Prozent des gesamten Ausstosses aus. Das ist zwei Prozent weniger als die An- und Abreise der rund 2.5 Millionen Besucherinnen und Besucher. ? Weitere neun Prozent verursachen Getränke, während Materialtransport, Abfallentsorgung und Energieverbrauch den restlichen Anteil ergeben. Die Erklärung für den hohen CO2-Footprint der Verpflegung basiert auf dem Fleischkonsum. Viele Veranstaltungen bieten mittlerweile fleischlose Alternativen an. Wenige Beispiele sind dafür Würste aus Erbsenprotein von Beyond oder der pflanzenbasierte Schweizer Burger vom The Green Mountain. ?

Der Nachhaltigkeitsgedanke hat sich nicht nur bei den Gästen sondern auch bei Schweizern Open Airs durchgesetzt. 

St. Gallen als erstes klimaneutrales Schweizer Open Air

Das OpenAir St.Gallen ist ein gutes Beispiel für ein umweltbewusstes Musikfestival. Als das erste klimaneutrale Schweizer Open Air erhielt es für seine nachhaltigen Massnahmen den «Green Operations Award 2019». Zu diesen Massnahmen gehören die Nutzung ausschliesslich erneuerbarer Energie und das Angebot der ÖV-Anreise zum halben Preis. Um die restlichen CO2-Emissionen zu kompensieren, beteiligen sich die Festival-Veranstalter an nationalen und internationalen Klimaschutzprojekten. Laut WWF zeichnen sich auch das  grösste Schweizer Open Air “Paléo” in Nyon und der Engadin Ski Marathon als ökologische Grossveranstaltungen aus. ?

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Möchtest du wissen, wie viel CO2 du beim nächsten Festival oder der nächsten Grossveranstaltung erzeugst? Erfasse jetzt deinen CO2-Footprint mit der Mobility Challenge auf deiner enerjoy App! ?